All-Tag Album

Wir sehen und nutzen sie täglich in ihrer Funktion -
und manchmal erkennen wir auch ihren Zauber, ihr Geheimnis:
All-Tag-Dinge

Foto: Klaus Kerber
Text: Ursula Kerber


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Wat e Wäschmaschinn spiert

Daach un Naat kinnt se ém Ensatz sénn, ka waarten, wäschen, waarten.

Der Mann géfft séch de greescht Méih mét der Wäsch, er wäscht nét deck. Zehmòòl kontroléijert er alles, fó jò kää Fähler ze machen. Et A un O vaan der Technék éss, wammer wääs, wéi un fó wat se fónktzionéijert, dout er männen, schó weejen der Garandie.
Dem lò gääf de Maschinn niemòòls en äänzel Strómpf fressen.

Fó déi Firlefänzcher hätt se kää Zeit, saat de Frau. Bei der móss et émmer dapper, dapper gehn, déi hat so vill aan de Ohren. Dò géfft gewäsch, wéi' t kémmt odder gebrauch géfft. Mò nur e paa Stéckelcher én der Maschinn, aach mò geschdoppden vóll. Mét de Wäschmétteln vaan haut dirft dat kää Problem sénn.

Wéi de Mammen noch ém Haushalt woar, hat se de Wäsch zesammen kómmen gelóss, béss ää Maschinn vóll geween éss. Da kunnt mer óf der Tróck ém Gaarten jed Kehr e ganz Gallerie vaan Onnerwäsch odder Hémmedern odder Déschdecken bampeln sinn. Niemòols hat én der Zeit e Kamm geent de Trómmel vaan der Maschinn gekloppt. De Mammen hott all Säck läär gemach un de Wäsch óf lénks gedräht.

Et éss nét ääfach, et Durjenanner ze verschaffen, wann dat gutt Hémmet aus Leinen ónner' t bónt Trikoo-Zeich geròòt. Dat fällt garandiert óf de Maschinn zeréck, dò kinnt mer kreischen, nét nur weent de Grompeln.

Daach un Naat kinnt se ém Ensatz sénn, waan se misst, wann se dirft, ka waarten, wäschen, waarten, träämen.

Ursula Kerber



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Löffelsprache
ie = ielewie/ ö = ölewö/ au = aulewau/ eu = euleweu / e = elewe/ a = alewa/ i = ilewi/ o = olewo/ u = ulewu


Als Kinder sprachen wir Löffelsprache
– ganz ohne Löffel –


wolewozulewu braulewauchelewe ilewich heuleweutelewe solewo vielewielelewe Lölewöffelewel

Wozu brauche ich heute so viele Löffel?

Ursula Kerber


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Klammern


Leichthin gesehen
nur eine Bestimmung
umklammern festhalten sichern
und doch die Fülle
feinseiden bis grob
Windstille bis Sturm
nur eine Aufgabe
beständig zuverlässig still
Wäscheklammer, die, weiblich



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Allen Blicken

Stand halten

den alltäglichen

den freudig erwartungsvollen

den eilig flüchtigen

den nervös gelangweilten

den bang hoffenden

allen Blicken

manchmal pendelt

mein Herz sich ein

ahnend um seine Zeit










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Sternguckerin




Sternguckerin

In schlaflosen Nächten
übst du mit mir
den Dachfensterblick
zu den Sternen
und lehrst mich
den weiten Raum
der uns eigen ist
immerdar



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Geldstücke


Wie oft schon habt ihr Brot gekauft oder Obst auf dem Markt?
Wart ihr in Kinokassen oder auf der Kirmes, Trinkgeld oder Hutspende, im Parkautomat, in Spardosen Kleingeld für die großen Wünsche?
Wie lange seid ihr wo geblieben, wie oft gefunden und verloren ....
Taler, Taler, du musst wandern ..... wer singt das noch?


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Eidechse


Sie ist mir zugekommen, die Bunteidechse.
Jetzt hütet sie meine Erinnerungen an Wanderwege und Strandläufe, eine reich gefüllte Schale, das Neueste obenauf. Schichtwerk, farbenschillernd
Der Sinn des Laufens des Gehens ist laufen ist gehen, sagt Frau Mernke (91)